Der Heilige Aegidius
Der Name stammt aus dem Griechischen und bedeutete “Schildträger”. Im Französischen ist der Heilige als St. Gilet, im Deutschen als St. Ilgen oder St. Gilgen bekannt. Er galt als einer der populärsten Heiligen im Mittelalter und ist einer der 14 Nothelfer.
Aegidius gilt als Beschützer der Bettler und Krüppel. Seine Fürbitte wird angerufen bei Pest, Aussatz und Krebs, bei Dürre, Sturm und Feuersbrunst aber auch in geistiger Not und Verlassenheit. Dargestellt wird der heilige Ägidius als Einsiedler oder Benediktinerabt mit einer Hirschkuh.


Die Legende des Heiligen Aegidius
Der aus einer reichen Familie in Athen stammende Aegidius wählte das Leben als Eremit, um dadurch Gott besser dienen zu können. Er verbrachte den Großteil seiner Zeit im Gebet, in Schlichtheit und mit Fasten. Er lebte jahrelang einsam in einer Höhle in der Gegend, wo die Rhone ins Meer mündet. Seine Nahrung bestand aus Kräutern und Quellwasser.
Durch die Opferbereitschaft des Eremiten gerührt, soll Gott ihm eine Hirschkuh geschickt haben, die ihn täglich mit ihrer Milch nährte.
Als einmal das Gefolge des Gotenkönigs Flavius jene schöne Hirschkuh aufspürte, hetzen sie sie mit Hunden. Das verängstigte Tier flüchtete schutzsuchend zu seinem Pflegling. Die Gebete des Heiligen wurden erhört und die Jäger blieben tagelang erfolglos.
Der König glaubte, dass dies alles nicht mit rechten Dingen zugehe und bat den Bischof der Stadt Nimes zu Hilfe. Es gelang ihnen gemeinsam bis zur Höhle vorzudringen, ein unbedachter Pfeilschuss verletzte jedoch den Gottesmann.
Dieser nahm das Angebot der Widergutmachung in Form eines Stück Landes an und tauschte das Leben in Einsamkeit gegen ein Leben in einer Gemeinschaft von Mönchen, die rasch anwuchs und über ihre Mauern hinaus bekannt wurde. Bis zu seinem Tod, am 1. September 720, stand Ägidius dem Kloster, das den Namen „Saint-Gilles“ erhielt, als Abt vor.
